Gentrifizierung trifft nun auch schon ihre Befürworter

+++ Kiezkneipe Meuterei solidarisiert sich mit der CDU Landeszentrale,
die wegen Mieterhöhung umziehen muss+++


Berlin.
Am 19.01.2020 haben Unterstützer*innen der Kiezkneipe Meuterei
in Kreuzberg, in Solidarität mit der Berliner CDU vor deren Landeszentrale
demonstriert. Die Demonstrant*innen hielten ein Banner und zündeten
Pyrotechnik um auf die bevorstehende Verdrängung der CDU Landeszentrale
aufmerksam zu machen.

Vor zehn Jahren hatte die Partei für die Räume am Wittenbergplatz einen
Mietvertrag zu sehr günstigen Konditionen abgeschlossen. Etwa zehn Euro
pro Quadratmeter wurden aufgerufen. Nun sollen die Räume an der
Kleiststraße für fast 30 Euro je Quadratmeter vermietet werden.

Anne Bonny: „Schmunzelnd haben wir die Nachricht erhalten dass die voranschreitende Gentrifizierung auch vor den Verfechter*innen freier Märkte und Freund*innen der Immobilienwirtschaft nicht halt macht. Dass nun der Landesverband der Berliner CDU von Verdrängung betroffen ist und ihm damit die Politik der eigenen Partei auf die Füße fällt, veranlasst uns heute dazu unsere Solidarität auszudrücken.“

Nicht nur der CDU Landeszentrale geht es an den Kragen. In Berlin sind
neben der Landeszentrale auch unzählige Berliner*innen, soziale Zentren,
linke Kneipen und Hausprojekte bedroht. Diese organisieren sich bereits
seit einiger Zeit und machen durch verschiedene Aktionen auf ihre
Verdrängung aufmerksam.

“Wir teilen unsere Erfahrungen gerne mit der CDU. Gute Erfahrungen haben
wir zum Beispiel mit der Verweigerung der Schlüsselabgabe gemacht.
Immerhin sind wir damit schon seit mehr als sieben Monaten ohne Mietvertrag in unseren
Räumen. Alternativ bietet sich natürlich Besetzen an. Dafür gibt es
einen Leerstandsmelder und die Besetzensprechstunde die wir ihnen ans
Herzen legen würden.” so Anne Bonny.

Obwohl die CDU sich mehrmals für die Räumung linker Räume in Berlin
ausgesprochen hatte, allen voran CDU-Fraktionschef Burkard Dregger,
zeigten sich die Demonstrant*innen solidarisch und offen für weitere
Gespräche.