Offensichtlich ist die Wut ungebrochen und steigt weiter! Folgenden Aufruf haben wir an der geräumten Meuterei und an anderen Stellen im Kiez vorgefunden und aus Gründen der Barrierefreiheit und Dokumentation nochmal abgetippt:
Aufruf: Ihr räumt unsere Projekte? Wir sabotieren euren Profit!
Das letzte Jahr hat uns drei weitere wichtige Orte sozialer Infrastruktur und politischer Organisierung genommen. Die vom Rot-Rot-Grünen Senat angekündigte Räumungswelle fand im September mit dem Syndikat ihren Anfang, kurz darauf folgte die Liebig34 und nun auch noch die Meuterei.
Damit fehlen uns drei weitere selbstbestimmte Räume in dieser Stadt, die wir dringend brauchen, um nicht vollständig im kapitalistischen Alltag unterzugehen.
Trotz vielfältigem Widerstand, andauernder Kämpfe und unterschiedlichster Bemühungen die Räume zu halten, wichen weder die politisch Verantwortlichen noch die Eigentümer*innen von ihrer harten Linie gegen unsere Projekte ab.
Im Gegenteil besetzten schon Tage vorher die Bullen die Kieze, mieteten sich teilweise sogar in umliegende Wohnungen ein und errichteten rote Zonen, um jeglichen Widerstand schon im Keim zu ersticken. Als quasi Kollateralschaden leiden die Nachbarinnen unter dem Terror der Bullen.
Sie wollen uns nicht mal mehr die Möglichkeit lassen, unsere Räume in der direkten Auseinandersetzung zu verteidigen. Dabei geht es nicht nur darum, die Räumung durchzusetzen, sondern auch darum, die Unhinterfragbarkeit staatlicher Ordnungspolitik zu zementieren — auf unserer Seite sollen kollektive Ohnmachtsgefühle ausgelöst werden.
Das lassen wir nicht unbeantwortet! Wir müssen über neue Strategien nachdenken!
Der Staat tut alles, um die Eigentumsrechte der Reichen durchzusetzen!
Wir schlagen vor: Lasst uns Meuterei, Syndikat und Liebig34 unvermietbar machen!
Wir schlagen vor jegliche Nutzung der Räume für die kommenden 10 Jahre unmöglich zu machen!Es gibt viele Möglichkeiten! Sabotieren wir die Renovierungsarbeiten. machen wir Interessent*innen
klar, welche Räume sie da mieten wollen. Durch Go-ins, Stinkbomben, Flyern und Blockaden kann es richtig unattraktiv werden die Räume zu mieten!
Der Kampf um die Liebig 14 und das Car-Loft in der Reichenbergerstraße haben gezeigt, in welche Richtung so eine Strategie gehen kann.Wichtig erscheint uns dabei, ausdauernd und fokussieret vorzugehen. Ein für 10 Jahre nicht vermietbarer Ort hätte Signalwirkung für all die anderen Schweine aus der Immobilienbranche, die mit dem Gedanken spielen, linksradikale Projekte in Geldanlagen zu verwandeln.
Wir denken, dass die drei Projekte für so eine Strategie gute Voraussetzungen bieten, da sie im Kiez verankert sind und vielfältiger Widerstand möglich ist.
Die Eigentümer*innen sind aus den Räumungen bisher beinahe unbeschadet hervorgegangen, greifen wir sie da an wo wir sie am empfindlichsten treffen können – sabotieren wir ihren Profit!
Autonome Gruppen