Sa, 6.6. Kundgebung vor der Meuterei

LAURATIBOR ist ein neuartiges Protest-Opern-Projekt, das sich thematisch mit dem Ausverkauf der Stadt beschäftigt und für eine Stadt für alle kämpft. Nutzer*Innen aus bedrohten Projekten im Berliner Reichenbergerkiez haben sich zusammengetan und aus politischen Statements aus dem Kiez eine Oper geschrieben.

Zusammen mit vielen Nachbar*Innen wollen wir eines Tages mit dieser Musik auf die Straße gehen. Bis die Pandemie vorbei ist, proben wir online, verbinden und solidarisieren uns und kündigen uns mit anderen Protestformen im Kiez an.

Wir freuen uns, wenn wir noch viele mehr werden! Der Kiez singt zurück!

Am Samstag, 6.6. um 16h gibts ne nette kleine Kundgebung vor der Meuterei im Reichenberger Kiez, Reichenberger Straße 58.
Wir werden unseren Widerstand mit Redebeiträge der Gloreichen, Lause Bleibt, LeutefuerdieMeute und Ratibor14 und ersten Lauratibor-Protestoper Liedern kund tun! #lauratibor

http://www.lauratibor.de

Liebe Freunde und Freund*innen der Meuterei,

-english below-

wie ihr ja vermutlich alle wisst, haben wir seit einem Jahr keinen Mietvertrag mehr und befinden uns deshalb im Kampf um den Erhalt der Meute. Was aber nur die allerwenigsten wissen ist, dass wir uns seit ca. 1,5 Jahren auch an einem anderen Problem abarbeiten. Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden bisher nichts darüber zu veröffentlichen oder das zum öffentlichen Thema zu machen. Leider ist die Situation nun soweit eskaliert, dass wir uns dazu gezwungen sehen, euch zu informieren.

Um was gehts nun aber genau? Dafür muss ein bisschen ausgeholt werden.

Die Meuterei wurde vor 11 Jahren von einer Gruppe von Leuten gegründet, die kollektiv zusammenarbeiten wollten. Damals hat sich dieses Kollektiv aus verschiedenen Gründen dazu entschieden unterschiedliche, offizielle Verträge auf eine Einzelperson zu schreiben. Über die Jahre hinweg hat sich das Kollektiv ganz natürlich verändert. Leute sind gekommen, andere gegangen, so auch die Person, die ofiziell den Miet- und Gewerbevertrag unterschrieben hat. Das Kollektiv hat derweil weiter gearbeitet und alle Geschäfte geführt. Der Vertragsinhaber war unterdessen etliche Jahre nicht in Berlin, was sich schließlich vor ca. 1,5 Jahren geändert hat. Er kam unangekündigt zurück und wollte wieder Teil des Kollektivs sein, was von uns an sich hingenommen wurde. Allerdings stellte sich relativ schnell heraus, dass das jetzige Kollektiv und der Vertragsinhaber offensichtlich sehr unterschiedliche Auffassungen von kollektivem Arbeiten haben. Für uns heißt kollektives Arbeiten, dass Entscheidungen gemeinsam und auf Augenhöhe getroffen und getragen werden. Er handelte bewusst gegen kollektiv getroffene Entscheidungen was zu Konflikten führte. Eine angestrebte Mediation kam trotz vorheriger Einwilligung nicht zustande, da er das Kollektiv vorher verließ.

Auch im Nachgang haben wir auf verschiedenen Ebenen versucht, mit ihm gemeinsam Lösungen zu finden für soziale, berufliche und finanzielle Probleme. So haben wir ihm vor mehr als einem Jahr angeboten, an der Tatsache, dass er Gewerbeinhaber ist, etwas zu verändern, was er ablehnte.Auch verschiedene an ihn herangetragene Optionen, seine finanzielle Situation jenseits der Meuterei zu stabilisieren, wurden von ihm ausgeschlagen oder nicht weiter verfolgt.

Zudem haben wir ihm vertraglich zugesichert, dass wir für jegliche Kosten aufkommen werden, die der Betrieb der Meuterei und die Weiternutzung nach Mietvertragsende verursachen werden. Seit einiger Zeit ist es jedoch so, dass er immer wieder finanzielle Forderungen an das Kollektiv stellt und der Meinung ist, dass die Meuterei dazu verpflichtet sei, für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. Jenseits davon, dass dies für das Kollektiv wie es besteht nicht stemmbar wäre, empfinden wir dies auch anders. Auch fordert er, auf Entscheidungen des Kollektivs Einfluss zu nehmen. Nach Drohungen, Maßnahmen zu ergreifen, die die Weiterführung der Meuterei unmöglich gemacht hätten, haben wir bei Teilen der finanziellen Forderungen nachgegeben.

Schlussendlich haben wir uns nicht mehr auf immer weitere Forderungen eingelassen, wodurch nun die Situation darin gipfelte, dass Personen des Meuterei-Kollektivs von ihm postalisch gekündigt wurden und er auf die Herausgabe der Räume an ihn drängt. Wir persönlich sehen diesen Vorgang als drohende Räumung unseres „Vermieters“ an. Ein weiterer Unterschied dazu, keinen Mietvertrag mehr zu haben, ist jetzt der, dass wir offiziell nicht mehr da arbeiten und damit auch das Gewerbe nicht mehr weiterführen können.

Was wir mit all dem hier eigentlich sagen wollen…

Wir lieben die Räume in der Reichenberger 58 und wir lieben unseren Kiez. Allerdings sind wir selbstverliebt genug um zu behaupten, dass die Meuterei nicht die Räume in der Reiche 58 sind, sondern wir, das Kollektiv und ihr. Wir haben uns am Mietvertragsende dazu entschieden in den Räumen zu bleiben und für den Erhalt dieser zu kämpfen. Das sehen wir auch immer noch so. Wir hielten es für wichtig die Räume so lange es geht offen zu halten und als Kneipe weiterzubetreiben. Schließlich hat Corona dazwischen gefunkt und wir mussten vorerst zumachen. Allerdings haben wir durch die Situation jetzt keine Möglichkeit mehr eine legale Kneipe dort zu betreiben. Daher besteht die Möglichkeit, dass die Meuterei, wie ihr sie kennt, vielleicht nicht wieder aufmachen wird.

Wir stehen immer noch zu unseren politischen Entscheidungen. „Keine Beute mit der Meute“ bezieht sich sowohl auf geldgeile Investor_innen, als auch auf machtgierige Möchtegern-Chefs. Wir haben einige Gerüchte gehört, was der Vertragsinhaber vorhaben würde, was davon stimmt ist uns relativ egal. Wir wollen vor allem klarstellen, dass wir weder aufgeben oder verschwinden, noch uns vereinnahmen lassen. Wenn in nächster Zeit etwas von der „Meuterei“ veröffentlicht wird oder euch zu Ohren kommt, was ihr komisch findet, kann es gut sein, dass das nicht von uns kommt. Bitte seid darauf gefasst. Vertrauenswürdig dabei sind unsere Website (meuterei.tk), die Website der Unterstützer_innen-Gruppe ‚Leute für die Meute‘ (leutefuerdiemeute.noblogs.org) und deren Twitter Account (@keinebeute). Außerdem auch immer noch unsere E-Mail Adresse (meuterei@riseup.net)

Wir stehen in dieser Situation immer noch als ein geschlossenes Kollektiv zusammen gegen die Meinung und Auffassung des Vertragsinhabers. Wir diskutieren zwar sehr viel in diesem Zusammenhang und wir streiten uns auch, aber es gibt keinerlei Grüppchenbildung oder Spaltungen. Das Meuterei-Kollektiv sind wir. Wir stehen auch weiterhin mit unseren Freund_innen der anderen (bedrohten) Projekte, der Interkiezionale. Unser Kampf geht weiter, wir haben nur einen neuen unberechenbaren Gegenspieler dazu bekommen.

Wir wissen nicht was in den nächsten Tagen oder Wochen passieren wird. Haltet euch auf dem Laufenden, wenn ihr uns seht sprecht uns gerne darauf an!

Euer Meuterei-Kollektiv

Beloved Friends of the Meuterei,

As you probably all know, we haven’t had a rental contract since one year, and have been in a constant struggle to keep the Meuterei running. However, only a few of you know that we’re also facing another problem for one and a half years, which we have deliberately kept out of the public sphere! Unfortunately, the situation has escalated so far, that we feel obliged to inform you.

But what exactly is it that are we talking about?

The Meuterei was founded 11 years ago by a group of people who wanted to work together collectively. During the founding period, the former collective decided for various reasons to register different official contracts in the name of one individual. The collective, however, and naturally has changed quite a lot throughout the passing years; People have come, others have gone, including the individual who officially signed the lease and business contracts, and in his absence, the collective continued to work and run the place. The contract owner has been living outside of Berlin, until one and a half years ago, he returned unannounced and wanted to be a part of the collective again, which the collective accepted! And quite fast it became quite obvious, that the current collective and the contract holder have clearly different views of collective work.

For us, working collectively means that decisions are supported and made together and at an equal eye level. The contract holder had deliberately acted against collective decisions, which naturally led to conflicts. A mediation aimed towards resolving the conflicts was planned, however never took place, as he chose to leave the collective before.

Eventually, we have tried on different levels to find solutions to social, professional and financial problems together with him. More than a year ago, and as a business owner, we offered him the opportunity to change something about that, which we refused. He rejected and did not pursue various options to stabilize his financial situation beyond the Meuterei.

In addition, we have contractually assured him that we will pay for any costs that the operation of the Meuterei and the continued use after the end of the lease.

For some time now, however, he has been making repeated financial demands on the collective and believes that the Meuterei is bound to provide for his livelihood. Beyond the fact that this would not be manageable for the collective as it exists, we also feel differently. He also demands to influence decisions of the collective. After threats to take measures that would have made the continuation of the Meuterei impossible, we gave in on parts of the financial demands.

In the end, we did not give in to more and more demands, which resulted in the situation that persons of the Meuterei collective were dismissed by him by mail and he pressed for the surrender of the rooms to him.

We personally see this process as an eviction threat from our „landlord“. One difference to not having a rental contract anymore is that we are now officially no longer working there and therefore cannot continue the business.

What we’re really trying to say here…

We love the rooms at Reichenberger 58 and we love our neighbourhood. And we are so in love, enough to claim that the Meuterei is not the rooms in Reiche 58, but us, the collective and you.

At the end of the leasing contract, we decided to stay in the rooms and fight to keep them. We still see things that way. We thought it was important to keep the rooms open as long as possible and to continue as a pub. Finally Corona intervened and we had to close down for the time being.

However, and due to the current situation we now have no possibility to run a legal pub there. So there is a possibility that the Meuterei as you know it may not reopen.

We still stand by our political decisions. “Keine Beute mit Der Meute” refers to both money-hungry investors and power-hungry would-be bosses. We have heard some rumors about what the contract owner would do, we don’t care about what is true. Above all, we want to make it clear that we will neither give up nor disappear, nor allow ourselves to be appropriated. If something about the “Meuterei” is published in the near future or if you hear something that you find funny, it might well be that it is not coming from us. Be prepared for this, please. For reliable info on our situation, please follow our website (meuterei.tk), the website of the support group ‘Leute für die Meute’ (leutefuerdiemeute.noblogs.org) and their Twitter account (@keinebeute). Our e-mail address as well (meuterei@riseup.net).

In this situation we still stand together as a united collective against the opinion and view of the contract owner. We discuss a great deal in this context and we also argue, but we work as one. The Meuterei collective is us. We continue to stand with our friends of the other (threatened) projects, the Interkiezionale. Our struggle continues, despite everything unpredictable.

We do not know what will happen in the next days or weeks. If you see us, please stay updated and feel free to contact us!

Your Meuterei collective

Meuterei-Prozess verschoben

Es war ja bisschen abzusehen – jetzt ist es uns von behördlicher Seite mitgeteilt worden:

Der Räumungsprozess der Meuterei ist bis auf Weiteres ausgesetzt!

Wir machen keine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude!

Die Meuterei bleibt wegen der Anordnung vom Senat geschlossen und wir wissen auch nicht so recht wie weiter.

Bisher ist der Räumungstermin des Syndikats am 17. April nicht ausgesetzt.

Wir fordern die Verantwortlichen, insbesondere den Gerichtsvollzieher Frank Bossin, auf uns und das Syndikat nicht weiter zu belästigen und den Termin abzusagen!

Die Gefahr, dass dort mehr als 50 Menschen zusammenkommen, um gegen die Räumung zu protestieren oder Widerstand zu leisten, ist einfach zu groß …

Tag X ist da!

Das Syndikat hat einen Räumungstermin

Der ersten Kneipe solls an den Kragen, weitere sollen folgen: Räumungstermin der zweitliebsten Kneipe Syndikat steht an. Am 17. April 9 Uhr – nicht mit uns!

Kommt zur Kiezversammlung ins Syndikat am 5.3. um 19 Uhr und zur Kundgebung & Kiezdemo am 6.3. um 19 Uhr. Beides im bzw. vor dem Syndikat.

Statement und mehr Infos

Die Kneipen denen die drin saufen!

 

Kundgebung vor der alten BAIZ

Die „Leute für die Meute“ laden ein zur Kundgebung am 27.2. um 17 Uhr vor der alten Baiz, Christinenstraße 1/Torstraße (U Rosenthaler Platz/ U Rosa-Luxemburg-Platz).

Die Investor*innen, die die BAIZ mit Rechtsstreits überzogen, an den Rand der Existenz gebracht und letztendlich räumlich verdrängt haben, sind derselbe Klüngel, der jetzt die Meuterei rausklagt.

Gerade in Mitte und Prenzlauer Berg mussten schon viele Projekte aufgrund des kapitalistischen Verwertungsdruck dicht machen oder
sind weiterhin bedroht.

Lasst uns deshalb unsere Kieze verlassen und den Akteur*innen der Verdrängung auf die Pelle rücken!
Zur Vorbereitung auf unseren Prozess am 18.3. im Hochsicherheitssaal 500 im Kriminalgericht in Moabit wollen wir der Zelos Properties GmbH und ihresgleichen zeigen, dass wir unsere Projekte nicht still und kampflos aufgeben!

Wir freuen uns auch über Unterstützung beim  Hochsicherheitsprozess der Meuterei am 18.3. in Moabit. Ab 8 Uhr gibt es eine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude.

Erneute Prozessverschiebung

Ja, langsam wirds zum Running Gag, aber es ist wahr:

Der Räumungsprozess der Meuterei wurde erneut verschoben!
Neuer Termin: 18.3.2020- 9:00 Uhr

Ganz bestimmt wird es ca. eine Stunde vorher eine Kundgebung geben. Wir werden das hier wieder ankündigen, falls es tatsächlich soweit kommt.

Somit ist unser brandneues Mobi-Video veraltet… Trotzdem viel spaß damit!
[Link zu Youtube]

 

 

Gentrifizierung trifft nun auch schon ihre Befürworter

+++ Kiezkneipe Meuterei solidarisiert sich mit der CDU Landeszentrale,
die wegen Mieterhöhung umziehen muss+++


Berlin.
Am 19.01.2020 haben Unterstützer*innen der Kiezkneipe Meuterei
in Kreuzberg, in Solidarität mit der Berliner CDU vor deren Landeszentrale
demonstriert. Die Demonstrant*innen hielten ein Banner und zündeten
Pyrotechnik um auf die bevorstehende Verdrängung der CDU Landeszentrale
aufmerksam zu machen.

Vor zehn Jahren hatte die Partei für die Räume am Wittenbergplatz einen
Mietvertrag zu sehr günstigen Konditionen abgeschlossen. Etwa zehn Euro
pro Quadratmeter wurden aufgerufen. Nun sollen die Räume an der
Kleiststraße für fast 30 Euro je Quadratmeter vermietet werden.

Anne Bonny: „Schmunzelnd haben wir die Nachricht erhalten dass die voranschreitende Gentrifizierung auch vor den Verfechter*innen freier Märkte und Freund*innen der Immobilienwirtschaft nicht halt macht. Dass nun der Landesverband der Berliner CDU von Verdrängung betroffen ist und ihm damit die Politik der eigenen Partei auf die Füße fällt, veranlasst uns heute dazu unsere Solidarität auszudrücken.“

Nicht nur der CDU Landeszentrale geht es an den Kragen. In Berlin sind
neben der Landeszentrale auch unzählige Berliner*innen, soziale Zentren,
linke Kneipen und Hausprojekte bedroht. Diese organisieren sich bereits
seit einiger Zeit und machen durch verschiedene Aktionen auf ihre
Verdrängung aufmerksam.

“Wir teilen unsere Erfahrungen gerne mit der CDU. Gute Erfahrungen haben
wir zum Beispiel mit der Verweigerung der Schlüsselabgabe gemacht.
Immerhin sind wir damit schon seit mehr als sieben Monaten ohne Mietvertrag in unseren
Räumen. Alternativ bietet sich natürlich Besetzen an. Dafür gibt es
einen Leerstandsmelder und die Besetzensprechstunde die wir ihnen ans
Herzen legen würden.” so Anne Bonny.

Obwohl die CDU sich mehrmals für die Räumung linker Räume in Berlin
ausgesprochen hatte, allen voran CDU-Fraktionschef Burkard Dregger,
zeigten sich die Demonstrant*innen solidarisch und offen für weitere
Gespräche.

Kreuzberger Verdrängungspreis

Am 16.01.2020 sind wiedermal einige Unterstützer*innen des Kneipenkollektivs Meuterei nach Zossen gefahren.
Diesmal nicht nur um gegen die Vertreibung der Kiezkneipe in der Reichenberger str. 58 durch die Zelos Properties GmbH zu protestieren. Sondern auch um den „Verdrängungspreis Kreuzberg“ an den Spekulanten Goran Nenadic zu überreichen.

 
 

Goran Nenadic hat die Reichenberger str. 58 vor einigen Jahren gekauft und die damaligen Mietparteien vertrieben und das Haus in Eigentumwohnungen umgewandelt. Nun will er auch die Gewerbefläche gewinnbringend verkaufen. Deswegen will er auch das Kneipenkollektiv Meuterei vertreiben. Dies werden die Unterstützer*innen nicht zulassen und weiter auf allen Ebenen protestieren. Der Prozess am 26.02.20 wird nicht das Ende sein, sondern ein weiterer Höhepunkt in den Protesten gegen Verdrängung.

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