Samstag 25.09.21
15 Uhr Kundgebung vor der Meuterei
19 Uhr Meute Tresen in der Regenbogenfabrik
+ Live Acts
Der Reichenberger Kiez hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Die Gegend ist nicht nur wegen ihrer schönen Innenstadtlage so attraktiv, sondern auch wegen dem angenehmen Kiezleben. Als gewachsene Nachbar*innenschaft, in der man sich kennt, sich gegenseitig unterstützt und solidarisch miteinander lebt, ist der Kiez sehr lebenswert.
Schon vor längerer Zeit wurde die Gegend vom Großkapital entdeckt und der Ausverkauf hat begonnen.Viele Häuser wurden entmietet, saniert, die Gewerbe ausgetauscht und so weiter… Die Mieten sind explodiert, die Mieter*innen werden drangsaliert und schikaniert von den Eigentümer*innen und Hausverwaltungen oder schlichtweg aus Eigenbedarf rausgeschmissen. Wer nicht genug Geld hat um da mitzuhalten, muss eben gehen.
Und immer wieder wird vergessen, dass es die Menschen sind, die die Nachbar*innenschaften ausmachen. Das alljährlich stattfindende Reichenberger Straßenfest, ist eine solche Institution im Kiez. Von Nachbar*innen, für Nachbar*innen. Auf Internetseiten von Immobilienbüros wird es seit Jahren beworben und benutzt, um den Kiez zu beschreiben und zu erklären, warum es sich lohnt hier überteuerte Mieten zu bezahlen.
Einer der Orte, der in den letzten fast 12 Jahren ein wichtiger Bestandteil der Kiezkultur wurde, war die Meuterei. Am 25.3. diesen Jahres wurde diese schließlich nach mehreren Jahren Mietkampf geräumt. Die Meuterei war ein wichtiger Ort für Vernetzung, Austausch, politische Organisierung und soziales Miteinander. Darüber hinaus war die Meuterei zuletzt wichtiger Knotenpunkt für die Durchführung des Straßenfestes.
Nach langen Überlegungen wird es dieses Jahr kein Reichenberger Straßenfest geben. Es gibt keinen Grund zum feiern. Außerdem ist es dieses Jahr aus verschiedenen Gründen schwieriger geworden. Da ist immer noch Corona, aber die Räumung hat auch viel dazu beigetragen. Dabei geht es nicht ausschließlich um den physischen Ort der Meuterei, auch die Belastung, die die Räumung mit sich gebracht hat, zeigt Auswirkungen. Wenn es keine Orte mehr gibt, an denen Menschen zusammen kommen können, ist es schwieriger sich auszutauschen.
Da es aber auch keine Lösung ist, das Feld den Investor*innen zu überlassen, haben wir uns dazu entschieden, ein halbes Jahr nach der Räumung, also am 25.09.21 ab 15 Uhr eine Kundgebung vor der Reichenberger 58 zu machen.
Nur weil sie uns unsere Räumen nehmen, heißt es nicht, dass wir weg sind. Wir sind weiterhin da und wir werden weiter kämpfen für ein besseres solidarisches Leben.
Weil wir aber auch die Wichtigkeit sozialer Momente und der Möglichkeit nach Austausch sehen, laden wir am selben Tag ab 19Uhr zum Tresenabend vor die
Regenbogenfabrik ein!
Kommt vorbei, lauscht den ein oder anderen Interpret*innen auf der Kundgebung, sowie den Redebeiträge und trinkt anschließend in geselliger Atmosphäre ein, zwei, viele Kaltgetränke mit uns.